Klaus Kaldemorgen (KK), bekanntester Investmentmanager aus dem Hause DWS und langjähriger Leiter des Hauses, geht aufs Ganze. Die DWS benennt ihr neuestes Fondskonzept nach dem Fondsmanager, der das Haus DWS in den vergangenen Jahrzehnten prägte, wie kein anderer: DWS Concept Kaldemorgen. Man stellte sich vor, das Konzept floppt, für die berufliche Zukunft Kaldemorgens wäre das sehr bitter. Wir schauen hinter die Kulissen und fragen, warum KK seinen guten Namen für dieses Fondskonzept hergibt.
Die wesentlichen Spielregeln definiert die DWS wie folgt:
- Anlagepolitik ohne Benchmark (Total-Return Ansatz) ermöglicht diekonsequente Ausnutzung von Anlagechancen
- Dynamische Aktien-/ Rentenallokation (360°Sicht auf die Kapitalmärkte) erhöht die Rendite und senkt die Volatilität
- Kapitalmärkte sind auf kurze und mittlere Sicht ineffizient: Übertreibungen sind eher Regel als Ausnahme!
- Die Identifizierung von strukturellen Themen und Trends erhöht die Chancen eines langfristig stabilen Anlageerfolgs
- Chancen an Aktienmärkten sind nicht stabil an bestimmte Faktoren geknüpft:flexible Nutzung und Gewichtung verschiedener Alphaquellen
- Strikte Risikoanalyse und –budgetierung zur Absicherung der fundamentalen Einschätzung der Kapitalmärkte
Wenn wir das so lesen, denken wir, dass Fondsmanager eigentlich schon immer nach diesen Regeln gehandelt haben müssten. Es klingt alles überzeugend und geradezu selbstverständlich. Was ist also das Neue an diesem Fondskonzept? Wir denken, dass die DWS mit diesem Produkt versucht, ein vermögensverwaltenden Fonds aufzulegen, der ohne nähere Vorgaben alle guten Ideen aus dem Hause DWS in sich vereinen soll: der Fonds muss keine Aktienquote halten, wenn Rentenpapiere angesagt sind, der Fonds kann aktuelle Themen aufgreifen, um kurz- und langfristige Trends zu nutzen, der Fonds kann sich auch sehr weit von einer klassichen indexorientierten Anlageweise entfernen, weil er nicht an diese gebunden ist.
Und anstelle einer relativer Risikobetrachtung wird das Risiko dieses Fonds absolut bewertet und soll sich im einstelligen Bereich bewegen. Was heißt das? Das Fondsmanagement richtet sich zukünftig nach dem absoluten Verlustrisiko eines Investors. Werden 10.000 € investiert, darf der maximale Verlust 999 € betragen. Es wird also nicht der relative Verlust im Verhältnis zu einem Index gemessen. Dies ist technisch auch nicht möglich, weil der Fonds sich nicht an Indizes orientieren wird. Ziel der Anlagepolitik ist ein asymmetrisches Rendite-/ Risikoprofil zum Aktienmarkt (2/3 an Gewinnen partizipieren aber nur zu 1/3 an Verlusten). Die Verlusttoleranz soll im einstelligen Bereich liegen.
Ist der DWS Concept Kaldemorgen eine Empfehlung wert? Wer einen global investierenden Fonds mit Chancen im Aktienbereich sucht und dabei eine relativ strikte Risikokontrolle wünscht, kann diesen Fonds durchaus im Portfolio beimischen. Gleichwohl liegen keine fondsspezifischen Erfahrungswerte vor.
Folgende Risiken dürfen dabei nicht übersehen werden:
- Kursverluste auf den internationalen Aktien-, Zins und Währungsmärkten
- bei stark steigenden Aktienmärkten partizipiert der Fonds nur eingeschränkt an den Kurssteigerungen der im Fonds enthaltenen Aktien, da die auf einen Teil der Aktienanlagen aufgesetzten Optionsgeschäfte die Kurssteigerungen begrenzen.
- Emittenten-, Kontrahentenbonitäts- und -ausfallrisiko
- Das Sondervermögen weist aufgrund seiner Zusammensetzung/der vom Fondsmanagement verwendeten Techniken eine erhöhte Volatilität auf, d.h. Anteilspreise können auch innerhalb kurzer Zeiträume stärkeren Schwankungen nach unten oder nach oben unterworfen sein.
- Anteilswert kann jederzeit unter den Kaufpreis fallen, zu dem der Kunde den Anteil erworben hat
DWS_Concept-Kaldemorgen_Anlageinfo