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Claritos Kapitalmarktbericht Q3.2011

Im vergangenen Quartal dominierten die Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise und die negativen Konjunkturdaten aus den USA sowie der damit verbundene starke Kursverfall an den Weltbörsen die Kapitalmärkte.

Im vergangenen Quartal dominierten die Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise und die negativen Konjunkturdaten aus den USA sowie der damit verbundene starke Kursverfall an den Weltbörsen die Kapitalmärkte.

Die USA am Rande der Rezession Leider wurden die Befürchtungen der Marktteilnehmer bezüglich einer deutlichen Verschlechterung der US-amerikanischen Konjunktur und einer Zuspitzung der Haushaltskrise bestätigt und fanden ihren Höhepunkt in der Abwertung der amerikanischen Bonität durch die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) von der bis dahin gehaltenen Bestnote „AAA“ auf „AA+“. Neben dem Entzug der Bestnote durch S&P drohen auch weitere bedeutende Ratingagenturen mit einer Abwertung. Begründung für diese sei, dass die USA in Anbetracht eines Schuldenberges in Höhe von 14,3 Billionen Dollar und des nicht vorhandenen gemeinsamen Vorgehens der einzelnen Regierungslager die seit 1941 gehaltene Bestnote nicht mehr verdienen.

Neben der Abwertung der Staatsanleihen und der damit verbundenen Schuldenkrise steht auch der Philly Fed Index, ein wichtiger Frühindikator für eine mögliche Rezession, wesentlich schlechter als vom Markt erwartet. In Anbetracht der doch deutlich schlechten Marktlage in den USA sah die US-Notenbank Fed die Notwendigkeit zur Stabilisierung der Märkte, woraufhin sie in einer Pressemitteilung ihre Pläne zur Entspannung der Lage und der künftigen Finanzpolitik der US bekannt gaben, was in der letzten Woche zu einer deutlichen Entspannung auf den Weltmärkten führte.

Die Euro-Schuldenkrise – wachsende Dynamik statt Entspannung Trotz einer allmählichen Entspannung der europäischen Märkte in den letzten Wochen nach den vorangegangen Einbrüchen kann noch nicht von einer dauerhaften Erholung gesprochen werden. Die Bevölkerung und die Märkte sind nicht davon überzeugt, dass die durch die Politik beschlossenen Maßnahmen genügend zur Entspannung der Krise beitragen. Auch das Ergebnis eines Treffens der Staatsoberhäupter der zwei wichtigsten europäischen Wirtschaftsmächte Deutschland und Frankreich führte nur bedingt zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.

Die viel diskutierten und als möglicher Ansatz zur Lösung der Krise gesehenen Eurobonds wurden bisher nicht beschlossen, jedoch soll in Zukunft eine Art europäische Wirtschaftsregierung formiert werden, die sich aus den Finanzministern der Euro-Mitgliedsstaaten zusammensetzt und Themen der gesamt-europäischen Wirtschaft diskutieren soll. Diese zentrale Wirtschaftsregierung wird von Experten als erster Schritt in Richtung Eurobonds gesehen.

Fazit Das derzeitige Marktumfeld ist anspruchsvoll, bietet aber auch Möglichkeiten. Die führenden Indizes haben signifikant an Wert verloren. Die Kurskorrekturen des letzten Quartals haben dazu geführt, daß Firmen, welche nach wie vor ausgezeichnete Ergebnisse vorweisen können, sehr günstig bewertet sind. Es ist zwar nicht damit zu rechnen, dass ohne signifikante politische Signale im nächsten Quartal mit großen Kursgewinnen zu rechnen ist, aber langfristige Investoren sollen die derzeitige Bewertung für eine langfristige Positionierung ihres Portfolios nutzen. Politische Signale, welche die Kursentwickelung des nächsten Quartals positiv beeinflussen könnten, sind zum Beispiel eine glaubhafte Lösung für die europäische Schuldenkriese und damit die Hoffnung, dass dieses Thema endlich der Vergangenheit angehört, oder ein realisierbarer Plan der US-Regierung für die Stimulierung der eigenen Wirtschaft.

Von Johannes Zeyse

2010 habe ich zusammen mit Ákos Benkö Claritos gegründet, um Klarheit ins Thema Finanzen und Versicherungen für unsere Kunden zu bringen. Mein fachliches Interesse gilt insbesondere dem Thema faire Produkte und nachhaltige Geldanlage. 2015 habe ich mich als Generationberater (IHK) qualifiziert, um meinen Kunden eine adäquate Begleitung in Sachen Ruhestands- und Nachfolgeplanung zu ermöglichen.

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