Im sehr lesenswerten Artikel „Gut, dass wir verglichen haben“ (S. 30 Doppio, Juli 2011) berichtet Nadine Oberhuber über Versicherungs-Vergleichsportale im Internet und deren Grenzen. Interessanterweise sind diese Internetportale nicht so unabhängig, wie es oft den Anschein hat.
Daher hier in aller Kürze die Zusammenfassung, warum Vergleichsportale mit Vorsicht zu genießen sind:
- Die Portale arbeiten als Versicherungsvermittler, das heißt sie verdienen am Verkauf der bewerteten Produkte mit.
- Versicherer honorieren mit Ihren Provision die Portale, wenn Sie viele Verträge liefern.
- Günstige Tarife sind in den Bestenlisten häufig nicht vertreten, da Sie eben keine Provisionen zahlen.
Ein weiteres Problem besteht laut Frau Oberhuber darin, dass sich viele Verbraucher nur am Preisergebnis orientieren. Es kann sich aber in vielen Fällen durchaus lohnen eine teurere Versicherung auszuwählen, wenn dadurch der Leistungsumfang deutlich höher ist.
Die Empfehlung am Schluss des Artikels ist allerdings etwas korrekturbedürftig. Frau Oberhuber schreibt:“Der Berater bekommt sein Honorar vom Kunden und streicht keine Provision von der Versicherung ein. Er steht daher auf der Seite des Verbrauchers. Ein Versicherungsmakler bekommt eine Provision von beiden Seiten.“ Wir stellen hier richtig:
- ein Versicherungsberater bekommt sein Honorar vom Kunden
- ein Versicherungsmakler bekommt seine Provision ausschließlich von der Versicherung
- beide stehen rechtlich verbindlich auf der Seite des Kunden, wie es im Sachwalterurteil des BGH festgestellt wurde
De jure ist der Makler also zu einer objektiven Beratung verpflichtet. Ob es de facto auch immer eingehalten wird, ist eine andere Frage. Doch der müssen sich nicht nur Makler stellen, sondern auch Versicherungsberater.
Welchen Weg Sie auch immer für richtig halten: Vergütung durch Honorar oder Provision – bei Claritos sind Sie immer richtig aufgehoben. Wir bieten Ihnen beide Wege an.
Kurz nach Erscheinen unseres Forumbeitrags widmete sich auch DIE WELT dem Thema „Vergleichsportale bieten oft falsche Versicherungen an“