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Sozial investieren

Hand aufs Herz: Zählen Sie noch zu den Menschen, denen es vollkommen egal ist, für wen oder was ihr Geld arbeitet? Hauptsache, die Rendite stimmt? Dann sollten Sie hier aufhören zu lesen. Wenn nicht, dann gehören Sie zu der wachsenden Anzahl von Investoren, denen es genauso wichtig ist, mit der Erde und seinen Mitmenschen verantwortungsbewusst umzugehen.

Hand aufs Herz: Zählen Sie noch zu den Menschen, denen es vollkommen egal ist, für wen oder was ihr Geld arbeitet? Hauptsache, die Rendite stimmt? Dann sollten Sie hier aufhören zu lesen. Wenn nicht, dann gehören Sie zu der wachsenden Anzahl von Investoren, denen es genauso wichtig ist, mit der Erde und seinen Mitmenschen verantwortungsbewusst umzugehen.

Immer mehr Anleger fragen daher nach, ob die Unternehmen, von denen sie Anleihen oder Aktien erwerben möchten, auf soziale, ökologische und ethische Aspekte achten. Fast in Reinkultur erfüllen Mikrofinanzfonds alle diese Ansprüche. Mikrofinanz trägt nachhaltig zur Verbesserung der Lebensqualität von Familien in den ärmsten Ländern bei, weil sie armen Menschen die Chance eröffnet, sich eine Existenz und damit eine Zukunft mit Perspektiven aufzubauen. Gut zwei Drittel der Weltbevölkerung sind vom konventionellen Finanzmarkt ausgeschlossen und haben damit keinerlei Möglichkeiten, einen Kredit aufzunehmen, Geld anzusparen oder für die Zukunft zu investieren.

Genau hier setzt Mikrofinanz an. Durch einen geregelten Geldzugang erlangen Familien in den ärmsten Ländern Sicherheit, wirtschaftliches Wachstum und die Möglichkeit, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Weil damit auch der Zugang zu Nahrung, zu medizinischer Versorgung und zu Schulbildung für ihre Kinder – insbesondere auch für ihre Töchter – verbunden ist, wirkt Mikrofinanz auch auf die  nächsten Generationen. Oft werden diese Mikrokredite auch an Gruppen vergeben, die gemeinschaftlich dafür haften.

Mikrokredite sind sehr kleine Kredite von teilweise nur 50 US$, zum Beispiel in Südostasien, bis zu 10.000 € in Osteuropa. Mikrofinanzfonds richten sich überwiegend an kleine und mittlere Mikrofinanzinstitute, die verstärkt im ländlichen Bereich tätig sind. Bemerkenswert sind die Rückzahlungsquoten der Kredite an Existenzgründer: Sie liegen weltweit bei durchschnittlich 98%.

Mikrofinanzfonds refinanzieren Kreditinstitute vor allem in  Schwellen- und Entwicklungsländern, indem sie in Kredite, Schuldscheindarlehen oder ähnliche Instrumente investieren. Diese Investitionen werden in EUR, USD oder in Lokalwährungen getätigt, in denen Absicherungsinstrumente zur Verfügung stehen. Die  Darlehen haben in der Regel relativ kurze Laufzeiten, zwischen 12 und 36 Monaten. Dies und die breite Diversifikation innerhalb der Fonds machen sie zu einem schwankungsarmen Investment, gut  geeignet für den defensiven Teil eines Portfolios.

Ein Pionier unter den Mikrofinanzfonds, die einem breiten Publikum zugänglich sind, ist „Invest in Visions“, initiiert von Edda Schröder. Auf Ihrer Seite kann man einige Erfolgsgeschichten von Personen nachlesen, die sich mithilfe eines Mikrokredits eine Existenz aufgebaut haben. Der Fonds ist mittlerweile gut drei Jahre alt und kann damit auch auf eine Historie zurückblicken. Mit 2,57% im Jahr 2013 und 3,65% im Jahr 2014 beweist der Fonds eine kontinuierliche Wertsteigerung oberhalb der Inflationsrate. Mittlerweile verwaltet der Invest in Visions Mikrofinanzfonds nahezu 100 Mio. €. Eine erfreuliche Erfolgsstory!

Während bei einem Mikorfinazfonds die Geldanlage und institutionelle Hilfen und Organisationen im Vordergrund stehen, können über Mikrofinanzplattformen auch direkt Mikrokredite vergeben werden. Wie funktioniert das?

  1. Man wählt einen Kreditnehmer anhand von Kurzdarstellungen der Person und des zu finanzierenden Projekts. Gefördert werden hunderte von Vorhaben in den Bereichen Bildung, Landwirtschaft, saubere Energie, Handel und Handwerk weltweit.
  2. Als Kreditgeber kann man nun eine Kreditzusage an den Kreditnehmer seiner Wahl machen. Kiva-Darlehen werden in der Regel von einem Partner vor Ort ausgezahlt. 
  3. Einmal monatlich erfolgt ein Update, wie sich das Projekt entwickelt. Ist der Kreditnehmer erfolgreich, fließt der Kredit nach und nach auf das eigene Kiva-Konto zurück.
  4.  Wenn die Kreditsumme zurückgeflossen ist, kann man das Geld verwenden, um es einer anderen Person als Unterstützung zukommen zu lassen. Alternativ ist es auch möglich, sich den Betrag wieder auszahlen zu lassen.

Da die Kiva-Kreditgeber keine Zinsen erhalten, steht hier die direkte Hilfe im Vordergrund. Ich habe es mehrfach ausprobiert: es macht einfach Spaß! Probiere es doch auch mal aus: Kiva.org…

Von Johannes Zeyse

2010 habe ich zusammen mit Ákos Benkö Claritos gegründet, um Klarheit ins Thema Finanzen und Versicherungen für unsere Kunden zu bringen. Mein fachliches Interesse gilt insbesondere dem Thema faire Produkte und nachhaltige Geldanlage. 2015 habe ich mich als Generationberater (IHK) qualifiziert, um meinen Kunden eine adäquate Begleitung in Sachen Ruhestands- und Nachfolgeplanung zu ermöglichen.

2 Antworten auf „Sozial investieren“

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