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Geldanlage

Zerreissprobe – Anlagestrategie für schwieriege Zeiten

Ein großer Zyklus neigt sich seinem Ende zu. Nach über 30 Jahren niedriger Inflation und fallender Zinsen steht nun aller Voraussicht nach eine Trendwende bevor. Das von vielen Beobachtern als letzte große Blase identifizierte historisch beispiellose Bewertungsniveau der Anleihenmärkte steht möglicherweise vor einem Platzen. Viele Indikatoren sprechen dafür, dass die Anleihenmärkte den Charakter einer Blase aufweisen: Der mit weitem Abstand größte Fonds der Welt, der 224 Mrd. USD große PIMCO Total Return, ist ein reiner Anleihenfonds und weltweit horten institutionelle Anleger – getrieben von einer irrwitzigen Benchmark-Logik – umso mehr Staatsanleihen, je niedriger deren Zinsen sinken und je höher die Staatsverschuldungen steigen.

  1. Die Entwicklung von Staatsanleihen war über die vergangenen drei Jahrzehnte geprägt von niedriger Inflation und sinkenden Zinsen. Dieser Trend könnte sich nun umkehren.
  2. Manche Marktteilnehmer sprechen sogar von einer Überbewertung bei Staatsanleihen – einer Blase also, die früher oder später platzen wird.
  3. Für dieses Platzen gibt es zwei Szenarien: Ein sprunghafter Anstieg der Inflation oder eine Restrukturierung der Staatsschulden.
  4. Aktien, insbesondere substanzstarke Werte mit niedrigem Verschuldungsgrad haben zurzeit ein langfristig deutlich günstigeres Risikoprofil. Zwar könnten mögliche Steuererhöhungen die Erträge der Unternehmen schmälern, aber Aktienanlagen bedeuten eine Investition in Sachwerte, die einen realen und daher inflationsgeschützten Zahlungsstrom bieten.
  5. Dividendenrenditen von Aktiengesellschaften liegen häufig sogar über den Renditen von fest verzinslichen Staatsanleihen.
  6. Die notwendige Konsolidierung der Staatsfinanzen in den entwickelten Ländern ist eine nachhaltige Bremse für das Wirtschaftswachstum. Dieses Wachstum dürfte in den Industrienationen in den nächsten zehn Jahren eher gering ausfallen.
  7. Darüber hinaus wirkt sich die demografische Entwicklung in den meisten entwickelten Ländern sowie in China und Russland negativ auf das Wirtschaftswachstum aus. Die demographische Struktur eines Landes oder einer Anlageregion wird daher als Anlagekriterium immer wichtiger.
  8. Das zu erwartende verhaltene Wachstum in den Industrienationen verringert die Erfolgsaussichten aggressiv exportorientierter Schwellenländer, wie sie in der Vergangenheit etwa von den asiatischen Tigerstaaten oder von China verfolgt wurden. Die Bedeutung des Binnenmarktes für die Wachstumsaussichten von Schwellenländern nimmt zu und sollte bei der Zusammenstellung von Portfolios berücksichtigt werden.
  9. Gerade Schwellenländer aus der zweiten Reihe, die sog. Frontier Markets (bspw. Türkei, Vietnam oder verschiedene Länder Afrikas) mit gesundem Bevölkerungswachstum und einem dynamischen Binnenmarkt bieten langfristig ein überlegenes Chance- / Risikoprofil.
  10. Auch wenn die Wirtschaft in den Industrienationen vermutlich nur langsam wächst, bleiben die Ressourcen knapp. Gründe hierfür sind die weltweit weiter steigende Bevölkerungszahl und die wirtschaftlichen Dynamik vieler Schwellenländer.

Wir zeigen Ihnen gerne, welche Strategie weiter hilft, wenn Sie diesen grundsätzlichen Überlegungen zustimmen.

Von Johannes Zeyse

2010 habe ich zusammen mit Ákos Benkö Claritos gegründet, um Klarheit ins Thema Finanzen und Versicherungen für unsere Kunden zu bringen. Mein fachliches Interesse gilt insbesondere dem Thema faire Produkte und nachhaltige Geldanlage. 2015 habe ich mich als Generationberater (IHK) qualifiziert, um meinen Kunden eine adäquate Begleitung in Sachen Ruhestands- und Nachfolgeplanung zu ermöglichen.

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