Kategorien
Geldanlage Immobilien

Immobilie – Anlage mit sicherem Fundament?

Sinkende Zinsen, steigende Inflationsrate und Unsicherheiten an den Aktienmärkten rücken die Immobilie ins Blickfeld von Anlegern. Als Alternative zu spekulativen Investments wie Gold, Aktien oder Anleihen gewinnt das „Betongold“ an Bedeutung.

Die Hypothekenzinsen sind am Boden, die Mieten steigen. Nicht nur bei Anlegern, sondern auch unter Mietern steigt die Attraktivität einer Immobilie. Wann, wenn nicht jetzt? fragt sich mancher Häuslebauer in spe. Aber es gibt auch Gefahren beim Immobilienkauf. Wer eine selbst genutzte Immobilie baut oder kauft, geht vergleichsweise geringe Risiken ein. Ein wesentlicher Teil seiner Rendite besteht aus dem „Mehr“ an Lebensqualität, das er in den eigenen vier Wänden erzielt.
Daneben ist das Eigenheim oft ein wichtiger Teil der Altersvorsorge. Allerdings geht die Wertentwicklung nicht immer nach oben. Renovierungsstau, fehlende Wärmeschutzmaßnahmen und ländliche Lage mit schlechter Infrastruktur führen schnell zu einem erheblichen Wertverlust.

Bei einem vermieteten Objekt sind die Risiken höher. Neben der Gefahr, auf Mietnomaden hereinzufallen, die sich ohne Mietzahlungen aus dem Staub machen, können Leerstand oder Auseinandersetzungen mit Mietern die Attraktivität der Anlage schmälern. Außerdem sollte der Verwaltungsaufwand als Vermieter nicht unterschätzt werden. Denkmalimmobilien bieten Eigennutzern wie Vermietern zusätzliche Steuervorteile. Aber Vorsicht: Viele Objekte kommen vor allem jetzt überteuert auf den Markt, weil Käufer derzeit bereit sind, hohe Preise zu zahlen.

Gerade bei Gewerbeimmobilien sind die drei wichtigsten Kriterien Lage, Lage, Lage, heißt es. Dabei haben sich Investments in Metropolen wie Berlin oder Hamburg in der letzten Zeit als weniger rentabel erwiesen als B-Standorte. Denn das Verhältnis vom Kaufpreis zum möglichen Mietertrag ist bei mittelgroßen Standorten oftmals attraktiver, die Projekte sind weniger spekulativ.

Bislang galten Immobilienfonds als sichere Alternative zum Direktinvestment. Doch seit Beginn der Finanzkrise sind viele Fonds ins Schlingern geraten. Hohe Mittelabflüsse führten zu Liquiditätsengpässen, einige Fonds sind in der Zwangsabwicklung. Als Alternative bleiben REITs (Real Estate Investment Trusts), die hauptsächlich in Gewerbeimmobilien investieren und an der Börse gehandelt werden. Sie unterliegen intensiven Kontrollen und müssen mindestens 90 Prozent des Gewinns ausschütten.

Auch beim Betongeld gilt: nur umfassende Marktkenntnisse und eine seriöse Beratung schützen vor Fehlinvestitionen.

Von Ákos Benkö

Seit mehr als 25 Jahren bin ich beruflich mit Finanzdienstleistungen beschäftigt: bei der Hannover Rück und viele Jahre als Geschäftsstellenleiter bei MLP bevor ich 2002 mit Jochen Sturtzkopf die auf die Finanzberatung von Akademikern spezialisierte LOYAS Private Finance AG gegründet habe. 2007 habe ich das Unternehmen verkauft.

2009 habe ich zusammen mit Johannes Zeyse die Claritos - Sozietät für Finanzplanung & Handel gegründet. Mein Themenschwerpunkt ist Investieren in Immobilien.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert