Im Mai war ich auf einem interessanten Tagesseminar der Allianz Maklerakademie zum Thema „Chance Künstliche Intelligenz (KI): Künstliche Intelligenz + Mensch = zusammen unschlagbar“. Referent war Reinhard Kager vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Ein paar Eindrücke und Überlegungen haben mich besonders inspiriert.
Was ist eigentlich KI?
KI ist die Digitalisierung menschlicher Wissenfähigkeiten. Man kann unterscheiden zwischen sogenannter
- schwacher KI, wie digitale Assistenten, um Ziele besser, einfacher oder schneller zu erreichen und
- starker KI, die ein maschinelles Bewusstsein entwickelt, also quasi ein künstlicher Mensch.
Kennen Sie das Moravecsche Paradox?
Je einfacher für den Mensch, desto schwieriger für Maschine, und je schwieriger für den Mensch, desto einfacher für die Maschine.
Harvard 1988, https://de.wikipedia.org/wiki/Moravecsches_Paradox
Der Mensch ist durch Leiblichkeit (Physis, Sterblichkeit, Psyche), Erkenntnisfähigkeit (Verstand, Wahrnehmung und Vernunft) sowie Moralität (Legalität, Tugend, Selbstachtung und Glückswürdigkeit) geprägt.
Hier sehen wir aktuell die Grenzen von KI: wo wir vom gesunden Menschenverstand sprechen („Ja, das weiß doch jeder“) kommen Maschinen an Ihre Grenzen. Das für den Menschen Selbstverständliche ist für KI in keiner Weise selbstverständlich. Es muss gelernt und begründet werden.
KI | Dimension der Intelligenz | Mensch |
+ | sensomotorische Intelligenz | + + |
+ + | kognitive Intelligenz | + |
– | emotionale Intelligenz | + + |
– | soziale Intelligenz | + + |
– – | kollektive Intelligenz | – |
Ziele einer verantwortlichen KI müssen sein:
- Transparenz
- Verlässlichkeit
- Nachvollziehbarkeit und
- Selbsterklärungsfähigkeit
Warum die Zukunft von KI trotz deutlich niedriger Investitionsvolumen vielleicht doch nicht in Fernost oder den USA stattfindet, sondern in Europa.
China liebt Algorithmen (Überwachung),
USA liebt big money,
Europa liebt Aufklärung.
Reinhard Kager